Wir klagen aktuell über die Hitze – und wir wissen zugleich, dass uns ein Winter droht, der empfindlich kalt werden könnte. Das Gas ist knapp, und wird es auch in den kommenden Monaten bleiben.
Die Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD Baden-Württemberg fordert von der Landesregierung entschlossenes Handeln und klare Worte: „Ministerpräsident Kretschmann kennt die Prognosen, aber er scheut die Wahrheiten“, sagt Bernd Schwinn, Landesvorsitzender der AGS, „Mit der Einberufung eines Gasgipfels hat die Landesregierung einen wichtigen ersten Schritt gemacht, doch sie scheut den zweiten: Die Bevölkerung mit ins Boot zu holen!“
Ihren so genannten 5-Punkte-Plan hat die Landesregierung weitgehend allein auf den Weg gebracht, diskutiert hat sie ihn nur mit Vertretern einiger großer Verbände. Die Bürgerinnen und Bürger spielen darin nur eine Rolle: Eine „Informationskampagne“ soll sie zum Energiesparen bewegen.
Für die sozialdemokratischen Unternehmer in der AGS ist das zu wenig. Sie befürchten, ähnlich wie in der Corona-Pandemie, eine weitere Spaltung der Gesellschaft. Bernd Schwinn ist sich sicher: „Wir werden diese Krise nur bewältigen, wenn Bevölkerung und Unternehmen gemeinsam an Lösungen arbeiten. Wir brauchen kein Gegeneinander, sondern in Miteinander.“
Die AGS fordert die Kommunen im Land auf, lokale runde Tische zu organisieren, in denen gemeinsam darüber beraten wird, wie „Familien, Ältere, Bedürftige, aber auch die lokale Wirtschaft und die Schulen über den Winter kommen. Konflikte können und müssen gemeinsam gelöst, Prioritäten gemeinsam festgelegt werden.“ Bernd Schwinn erinnert an die Lehren aus der Corona-Krise: „Wenn wir kein Miteinander organisieren, wird es erneut zu einer gefährlichen Mischung aus individuellem Leid und kollektiver Frustration kommen – und die Gegnerinnen und Gegner unserer Demokratie erhalten erneut Zulauf. Das müssen wir verhindern. Und wir können es. Die Grundlagen dafür müssen wir aber jetzt legen, nicht erst, wenn wir frieren.“